reproduktions räumeMit der Eingemeindung 1962 wurde Dättwil Teil der Stadt – das einst dörfliche Gefüge, in dem Wohnen, Arbeiten und Gemeinschaft unter einem Dach stattfanden, wich der funktionalen Trennung. Produktionsstätten verschwanden aus dem Wohnumfeld, Reproduktionsarbeit wurde unsichtbar, das Leben zunehmend privatisiert.Das KSB-Areal liegt heute isoliert am Rand des Dorfes. Dieser Inselcharakter soll gebrochen werden: Das Parkhaus wird zum Schwellenraum und öffnet das Gebäude in Richtung Dorf. Dadurch wird es in die bestehende Wohnstruktur eingebunden, Wohnen und Arbeiten rücken wieder näher zusammen.Im Sockelbau entstehen neue räumliche Durchbrüche: Innenhöfe, Rampen und Treppen verbinden die Geschosse. Eine Rampe wird weiter nach oben geführt und wickelt sich um den Turmbau – die Geschosse bleiben befahrbar und behalten ihren industriellen Charakter. Das Untergeschoss wird zum produktiven Raum für verdrängtes Gewerbe, handwerkliches Arbeiten und kreatives Schaffen. Je weiter man nach oben steigt, desto fließender wird die Grenze zwischen Wohnen und Arbeiten. Maschinen werden leiser, Stimmen lauter. Durch die Verbindung mit der Produktion wird Wohnen nicht nur räumlich, sondern auch gesellschaftlich eingebunden.
Prozessbuch